„Ein bisschen Glück braucht jeder von uns“

Danke-Abend für Sponsoren und Partner der Stiftung Kinderlächeln mit Profibergsteiger Alexander Huber

Passau. Unter dem Motto „Kindheitserinnerungen“ hat die Stiftung Kinderlächeln Sponsoren und Partner zum gemeinsamen Abend mit Profibergsteiger Alexander Huber eingeladen. „Wir wollen mit diesem besonderen Anlass ein wenig von dem zurückgeben, was uns von unseren Unterstützern entgegengebracht wird“, erklärt Stiftungsvorstandsvorsitzende Dr. Maria Diekmann, die charmant in den Abend eingeführt hat – verbunden mit einem großen Dankeschön an die rund 100 Gäste. „Ihr Rückhalt ist unsere Stärke und damit die dringend notwendige starke Stütze für kranke Kinder und ihre Familien in der Region – das alles in Zeiten der Extreme“, so Diekmann weiter. Extreme Zeiten, mit extremen Herausforderungen bei extremem Engagement der Partner und an diesem Abend mit einem extrem interessanten Gast: Extremkletterer und Profibergsteiger Alexander Huber.
„Ein Gast, der es im fortgeschrittenen Alter von 53 Jahren trotzdem schafft als „Bua“ begrüßt zu werden“, begrüßt ihn Moderator Martin Wanninger, stellvertretender Chefredakteur der Passauer Neuen Presse, auf der kleinen Bühne im besonderen Ambiente des Fürstenbaus der Brauerei Hacklberg und sorgt damit für den ersten Lacher. So sollte dieser Abend weitergehen: Heiter, leicht und gleichzeitig voller spannender Eindrücke aus dem Leben des Profibergsteigers.
Aufgewachsen ist Alexander Huber mit seinem Bruder Thomas auf einem Bauernhof in Palling (Landkreis Traunstein), eingebettet in das Zusammenleben von drei Generationen. „Im Gedächtnis bleiben vor allem die Dinge, die immer wieder passieren und tragend in unserer Kindheit waren – und das war vor allem auch das Arbeiten auf dem Bauernhof mit meiner Mama und meinem Papa“, blickt Huber zurück und erzählt dabei liebevoll und einnehmend von der liberal offenen Verbindung zu seinen Eltern. Vater Thomas Huber, selbst begeisterter Bergsteiger, hatte seine Jungs schon früh mit in die Berge genommen. „Er hat uns nie gefordert, aber immer gefördert.“ Wenn er heute darüber nachdenkt, habe ihn wohl der gemeinsame Ausflug zum ersten 4000er tatsächlich bergnarrisch gemacht und das Feuer entfacht. „Du stehst als kleiner Bua im Tal – der Gipfel scheinbar so unerreichbar. Mein Vater war dabei unser Mentor. Er hat uns sozusagen den Berg „hochgezogen“, uns immer viel Zeit gelassen und so haben wir es am Ende geschafft, dass wir in dieser Gletscherwüste ganz oben stehen. Da spürt man die Elemente und die Gewalt der Natur. Da habe ich gewusst: Davon möchte ich mehr.“ Zu diesem Zeitpunkt war Alexander Huber 11 Jahre.
Schon zu Schulzeiten in den Naturwissenschaften herausragend, hat Huber später Physik studiert und das Diplom abgelegt. „Mein Abiturzeugnis war ein Kuriosum: In Mathe und Physik hatte ich je 15 Punkte, in Deutsch nur 1 Punkt. Jetzt schreibe ich Bücher und halte Vorträge“, lacht Huber, der zudem fließend Englisch, Spanisch, Italienisch und Französisch spricht. Bereits während des Studiums galt Alexander Huber als erfolgreicher Bergsteiger und hat sich mit Vorträgen Geld für die nächsten Reisen verdient. Die Erfolgskurve ging weiter nach oben, dann kamen irgendwann die Angststörungen: „Unstimmigkeiten, Druck, Verletzungen, Kritik – ich habe vieles zu nah am mich herangelassen.“
Zwischenzeitlich blickt der Profibergsteiger und Extremkletterer auf über 30 Jahre erfolgreiches Bergsteigen zurück. „Wenn ich ein Ziel oder einen Wunsch haben darf, dann ist es ein hohes Alter zu erreichen und dann immer noch mit der gleichen Begeisterung in den Bergen unterwegs zu sein, wie meine Eltern heute.“ Erfolg sei etwas sehr persönliches. „Jeder muss mit seinen Zielen glücklich sein. Am Ende ist es wichtig zu leuchten und dazu braucht es auch Glück. Ein bisschen Glück braucht jeder von uns“, schließt er den Abend – zumindest auf der Bühne. Im Anschluss sind die Gäste in den Genuss des persönlichen Austauschs mit Alexander Huber gekommen und er hat sogar noch mit seiner „Ziach“ aufgespielt. Obendrein wurde der Sponsorenabend von den „Stormy Hill Hot Three“ musikalisch umrahmt und die „Don-Bosco-Kookies“, Schüler der K-Schule in Passau, haben leckere Häppchen bereitgehalten.

Foto: Stefanie Starke
(v.l.) Martin Wanninger, Dr. Maria Diekmann, Alexander Huber und Prof. Dr. Matthias Keller


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