„Weil es um Kinderleben geht!“

Einsatzfahrzeug KINDERNOTFALL präsentiert – ab 12.12. für die gesamte Region im Einsatz

Das Leben von Neugeborenen retten und im Notfall schnellstmöglich helfen – so lautet die Idee hinter dem Einsatzfahrzeug „Kindernotfall“. „Gerade bei Neugeborenen, die außerhalb des Bereichs der Passauer Kliniken (Perinatalzentrum) auf die Welt kommen, gilt es im Notfall schnell einsatzbereit zu sein, um ihr Leben zu retten oder auch schwere gesundheitliche Schäden abzuwenden“, erklärt Chefarzt Prof. Dr. Matthias Keller die Intention zur Installation des neuen Einsatzfahrzeugs.

Dank des partnerschaftlichen Engagements der Kinderklinik Dritter Orden Passau mit dem BRK-Kreisverband Passau, dem Malteser Hilfsdienst in Passau, der Stiftung Kinderlächeln sowie der AVP Autoland GmbH & Co KG steht ab dem 12.12.2022 ein eigenes Einsatzfahrzeug für den Neugeborenennotarztdienst zur Verfügung – ein weiterer Meilenstein im Sinne einer verbesserten Notfallversorgung für Neugeborene. Der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung hatte im Frühjahr den gemeinsamen Antrag von Kinderklinik, BRK und Malteser auf die Einrichtung des Fahrzeugs genehmigt. „Das ist ein echter Mehrwert für Familien in unserer Region. Wenn ein Neugeborenes zum Beispiel Sauerstoffmangel bei der Geburt hat, zählt jede Minute bis ein Neugeborenenspezialist vor Ort ist. Bisher musste das Kinderklinikteam auf Abholung durch ein Rettungsmittel warten. Durch die Anfahrt zur Kinderklinik, um den Inkubator und das Team einzuladen, entstand meist ein Zeitverlust“, erklärt Chefarzt Keller. Damit künftig Zeit eingespart wird und das Team des Neugeborenennotarztdienstes der Kinderklinik nach Alarmierung gleich losfahren kann, wird das Einsatzfahrzeug „Kindernotfall“ direkt an der Kinderklinik stationiert.

Das Haupteinsatzgebiet des Fahrzeugs liegt im Rahmen dieses Neugeborenennotarztdienstes. Darüber hinaus hat sich das Team der Kinderklinik bereit erklärt, auch bei Notfällen von Kindern den verantwortlichen Notarzt als Konsiliarzt vor Ort zu unterstützen, wenn ein Kind beispielsweise wiederbelebt werden muss oder in einem lebenskritischen Zustand ist. Um Zeit zu sparen und weil kein Fahrer vorgehalten werden kann, werden freiwillige Ärzte und Pflegende der Intensivstation selbst das Fahrzeug fahren. „Sie wurden dazu entsprechend den Anforderungen durch uns Rettungsdienste geschult – ein Einsatzfahrzeug zu fahren, ist kein Kinderspiel und erfordert viele Zusatzkenntnisse“, erklärt Werner Kloiber, Leiter des Rettungsdienstes bei den Maltesern in Passau. Das Fahrzeug wird von den Hilfsorganisationen, dem BRK und den Maltesern, betrieben. „Wir haben uns um die entsprechende Ausstattung des Fahrzeugs mit der notwendigen Technik, Digitalfunk, Notfallrucksack, Blaulicht und vielem mehr gekümmert“, erklärt Klaus Achatz, Leiter des Rettungsdienstes beim BRK-Kreisverband Passau. All diese Vorarbeiten wurden in den letzten Wochen und Monaten akribisch und unter ständigen gegenseitigen Absprachen auf Hochtouren betrieben, damit das Einsatzfahrzeug Kindernotfall schnellstmöglich auf die Straßen kommt. „Wir können uns nur bei all den vertrauensvollen Partner bedanken. Jedes Zutun war wertvoll und dient der Rettung von Kinderleben“, bringt es Chefarzt Keller auf den Punkt. Natürlich kosten sowohl die Anschaffung als auch der Betrieb eines solchen Einsatzfahrzeuges Geld. Hier kommt die Stiftung Kinderlächeln ins Spiel, die durch ihr Spendenaufkommen das Um es platt zu sagen: ohne Stiftung kein Einsatzfahrzeug“, so Keller. Denn auch, wenn das Fahrzeug für die nächsten vier Jahre durch die großartige Unterstützung von AVP Autoland, die rund 22.000 Euro für das laufende Leasing aufbringen und auch den Einbau von Funkgerät und die Beklebung des Fahrzeugs übernommen haben, gesichert ist – die laufenden Kosten wie Versicherung und Wartung müssen von der Stiftung Kinderlächeln übernommen werden. „Hinzu kommt die notfallgerechte Erstausstattung des Fahrzeugs, welche die Stiftung gerne übernommen hat.“

„Bei Kindernotfällen kann schnelle Hilfe Leben retten. Ich bin mir sicher, die Notwendigkeit des Fahrzeugs ist jedem sofort klar – insbesondere in einer weitläufigen Region wie der unseren“, betont Dr. Maria Diekmann, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Kinderlächeln das Engagement, versehen mit dem Zusatz, dass hoffentlich möglichst wenig Einsätze damit gefahren werden müssen. „Schlimm genug, wenn ein Kindernotfall eintritt – das wenigste, was wir tun können ist, dafür zu sorgen, dass die Rahmenbedingungen stimmen“, ist Diekmann überzeugt. Um den finalen Feinschliff für den Einsatzwagen hat sich Franz Hirtreiter jun., Chef der AVP-Gruppe, selbst angenommen: „In Zeiten von Lieferengpässen war es unsere Aufgabe, steten Druck auszuüben und das Fahrzeug überhaupt auf den Hof zu bekommen und soweit startklar zu machen“, freut er sich, das Projekt unterstützen zu können.

Übrigens: Als „Ersthelfer“ sind neben dem medizinischen Personal auch die „Helfer der Stiftung“ im Einsatz: das Fahrzeug ist mit den kleinen Kuschelfreunden der Stiftung Kinderlächeln ausgestattet.

Bildnachweise: Stefanie Starke




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