Abenteuer Auto-Rallye: Mit Karte und Kompass auf zum Nordkap

Jenny Pohl und Florian Bauer verbinden Abenteuerurlaub mit dem guten Zweck

Waldkirchen/Nordkap. „Wir haben unser Auto in den letzten Wochen ein bisschen umgebaut, immer nach der Arbeit und am Wochenende und in wenigen Tagen heißt tatsächlich nur noch: Auto und Abenteuer“, kann es Florian Bauer aus Schöllnach selbst kaum fassen.  

Insgesamt 16 Tage wird er ab dem kommenden Freitag (17.02.23) mit seiner Freundin Jenny Pohl mit dem Auto unterwegs sein und im Zuge der sogenannten Baltic Sea Circle Winteredition bis zum Nordkap fahren – damit sind sie Teilnehmer der nördlichsten Rallye der Welt. Jenny Pohl ist erst seit letztem Sommer in Waldkirchen zu Hause: „Ich habe in der Vergangenheit sehr viel gearbeitet und dann 2021 nach zehn Jahren zum ersten Mal wieder Urlaub gemacht. Ich wollte einfach raus aus allem, habe meinen Hund geschnappt und mich zum ersten Mal zum Nordkap aufgemacht – es allerdings wetterbedingt nicht ganz dorthin geschafft und auch die Polarlichter habe ich um etwa zwei Wochen verpasst“, erinnert sich die 39-Jährige.

Als sie nun vom Baltic Sea Circle gelesen hat, die Route studierte, war schnell klar, dass dieses Event die Möglichkeit bietet, erneut einen Versuch zu starten – „auch zur richtigen Zeit, um die Polarlichter tatsächlich zu sehen“, strahlt Jenny Pohl voller Vorfreude auf die anstehende Rallye. Auch ihr Lebensgefährte Florian Bauer war begeistert von seiner Geburtstagsüberraschung: „Mitgehangen, mitgefangen – jetzt ziehen wir das gemeinsam mit unserem Hund Munin durch.“ Die größte Herausforderung in den gut zwei Wochen wird dabei sicherlich die Kälte sein, denn Jenny Pohl und Florian Bauer werden im, aus und auch auf dem Auto leben: „Wir werden hauptsächlich in unserem Dachzelt schlafen. Das haben wir uns extra gekauft. Mal sehen wie es funktioniert, denn ausprobiert haben wir es noch nicht“, zeigt Florian Bauer die Konstruktion. Er selbst hat bisher wenig Camping-Erfahrung gesammelt. Jeder noch so kleine Freiraum im Auto wird genutzt und so findet sich neben der Ausstattung für den täglichen Bedarf auch spezielle Winterausrüstung an Bord: „Schneeketten, klar, die müssen dabei sein. Wir werden auch Equipment zum Schneeschuhlaufen und unsere Tourenski dabei haben. Wichtig ist aber tatsächlich unsere Kühlbox, die schützt unsere Getränke vor dem Einfrieren“, gewährt Jenny Pohl einen Blick in den Kofferraum. Die Rückbank ist das Reich von Mischlingsrüde Munin – auch er ist entsprechend ausgestattet, um mit den Wetterverhältnissen klarzukommen, Hundeschlafsack eingeschlossen. „Wir sind auch gespannt, wie wir mit den langen Phasen der Dunkelheit zurechtkommen“, so Pohl weiter.

Das Abenteuer beginnt bereits mit der Anreise nach Hamburg, vor dort aus startet die Rallye bis zum Nordkap und führt ostwärts um die Ostsee wieder zurück in die Hansestadt – dabei steht eine Gesamtstrecke von etwa 7.500 Kilometer im Raum. „Wir erfahren tatsächlich erst am Abend vor der Rallye, wo genau die Strecke verläuft.“ Klar ist aber, dass es über Dänemark und Schweden, wahrscheinlich zu den Lofoten, weiter durch Estland, Lettland und Litauen, und über die polnische Grenze wieder zurückgeht. Das Nutzen von Autobahnen ist im Zuge der Rallye nicht erlaubt, ebenso die Nutzung von Navigationsgeräten. „Wir werden also mit Karte um Kompass unterwegs sein.“

Abenteuer und Charity

Bei der nördlichsten Rallye der Welt geht es jedoch nicht ausschließlich um das Abenteuer an sich, auch der Charity-Gedanke ist Teil des Events. „Als Neu-Waldkirchnerin habe ich über eine Aktion im Modehaus Garhammer von der wertvollen Arbeit der Stiftung Kinderlächeln erfahren – für mich war dann schnell klar, dass hier wirklich ganz vielseitig, spannende Projekte im Sinne der medizinischen Versorgung von Kindern und auch ihren Familien ermöglicht werden“, erklärt Jenny Pohl. „Das möchten wir gerne unterstützen und im Zuge unseres Abenteuers auf die Stiftung aufmerksam machen.“ Neben der Stiftung Kinderlächeln unterstützen die beiden mit ihrer Teilnahme am Baltic Sea Circle auch die Pfotenhilfe Naxos e.V. und deren Auffangstelle für über 200 Hunde und Katzen in Griechenland, aus der auch ihr Vierbeiner Munin stammt – „die leisten tolle Arbeit und sind auch auf Spenden angewiesen.“

Wer die Reise verfolgen, oder sich über die Spendenaktionen informieren möchte, kann dies unter www.teamfarnorth.com.

Foto (Stefanie Starke): Jenny Pohl und Florian Bauer mit Mischlingsrüde Munin.

 




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